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Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Niederösterreich, Austria
Seit 2011 gibt es den Museumsblog. Bis 31. Juli 2016 waren es Themen, die im Zusammenhang mit den drei Kernbereichen des Landesmuseum Niederösterreich (Geschichte - Kunst - Natur) standen. Mit 1. August 2016 wird das Landesmuseum zum Museum Niederösterreich und somit ist der Museumsblog unter neuer Adresse zu finden: www.museumnoe.at/de/das-museum/blog

22. August 2013

Breite Föhre

 
Breite Föhre 2013 und Blick in den Naturbereich, Foto: Theo Kust


Seit der Eröffnung des Landesmuseums Niederösterreich am 14. November 2002 in St. Pölten ist das Mödlinger Naturdenkmal „Breite Föhre“ im Naturbereich wieder zu sehen.
Das etwa 4,5 Tonnen schwere 500 Jahre alte Symbol für die charakteristische Umgebung Mödlings, die Föhrenberge, wurde am 14. Jänner 1997 gefällt, nachdem es in morschem Zustand zur Gefahr für Spaziergänger geworden war. Konservierungsmaßnahmen von 1991 blieben ohne Erfolg. In der Zwischenzeit fand der Baum, sieben Meter hoch mit einem Durchmesser von einem Meter in der Straßenmeisterei St. Pölten ein Zwischenlager, wurde restauriert, konserviert und sandgestrahlt vom Institut VIAS (Vienna Institute for Archaeological Science) und wurde am 8. August 2002 mit einem Spezialtransport ins Landesmuseum gebracht. 



Transport 2002 ins Landesmuseum, Foto: Gerald Lechner

Transport 2002 ins Landesmuseum, Foto: Gerald Lechner
An der Anninger Forststraße in der Hinterbrühl erinnert heute eine Gedenktafel an das Wahrzeichen, das auch gerne von Künstlern besucht wurde, so von Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Hugo Wolf, Arnold Schönberg, Ferdinand Georg Waldmüller, Gustav Klimt, Franz Grillparzer, Egon Schiele, Albert Paris Gütersloh u.v.a.
So ist es auch kein Zufall, dass die Rettung des Denkmals in erster Linie vom Künstler Josef Bramer betrieben wurde.


Auch Mythen ranken sich um die „Breite Föhre“. So soll am Beginn des 20. Jahrhunderts ein wandernder Maler auf ein Marterl mit einer Mariendarstellung geschossen haben und die Muttergottes ins Auge getroffen haben. Auf einer späteren Wanderung sei er versehentlich ins Schussfeld eines Jägers geraten sein, der auf einen Fasan gezielt hätte. Indes traf er den Maler ins Auge.

Text: Gerhard Hintringer

Links zur Breiten Föhre:
http://anninger.heimat.eu/04_anninger_pflanzen.html#BreiteFoehre

http://www.moedlingkleinestadtganzgross.at/breite_foehre.htm

http://geschichte.landesmuseum.net/index.asp?contenturl=http://geschichte.landesmuseum.net/kunst/kunstdetail.asp___ID=-1607891954
 

13. August 2013

Sommerwiese

Gelbe Steinklee,
Foto: J. Litavnieks / photos.com

Eine bunte Blumenwiese im Sommer hat einen ganz besonderen Reiz. Blüten locken farbenprächtige Schmetterlinge, emsige Bienen und viele andere Tierarten an. Sobald der Duft beim Heumachen in der Luft liegt, stellt sich das Gefühl der Sommerferien, der großen Freiheit ein. Es ist das Cumarin, welches dem Heu seinen charakteristischen Geruch verleiht. Dieser sekundäre Pflanzenstoff ist in einigen Pflanzen enthalten, so zum Beispiel auch im Gewöhnlichen Ruchgras (Anthoxantum odoratum) oder im Gelben Steinklee (Melilotus officinalis). Ob Abenteuer oder romantische Stunden mit diesem Geruch verbunden und im Gehirn abgespeichert sind, die Sommerwiese löst pure Lebenslust aus.

Auch die Geräuschkulisse auf einer Wiese kann beachtlich sein. Im Sommer sind die Männchen der Heuschrecken die großen Musiker. 
Jede Heuschreckenart hat einen charakteristischen Gesang. Tagsüber wirbt der Gemeine Grashüpfer (Chorthippus parallelus) um die Gunst der Weibchen.  

Grüne Heupferd, Foto: C. Musat / photos.com

Wie mit einem Bogen, der an der Saite einer Violine entlanggestrichen wird, entsteht das Zirpen des Gemeinen Grashüpfers. Mit Hilfe eines Sägekamms an der Innenseite der Hinterschenkel und der Kante der Flügeldecke wird der Ton erzeugt. In lauen Sommernächten rufen hingegen die Männchen des Grünen Heupferdes (Tettigonia viridissima) mit großer Ausdauer. Sie zirpen indem sie beide Vorderflügel gegeneinander bewegen.



Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Käfer sind die wichtigsten Bestäuber. Während sie in die Blüte tauchen und sich am Nektar laben, bleiben Pollen an ihren Körpern haften. Beim nächsten Blütenbesuch gelangt somit der Pollen auf die Narbe des Blütenstempels und kann zu keimen beginnen. 


Schmetterling, Foto: B. Seiberl
Schmetterlinge (Sonderausstellung im Landesmuseum 21. April 2013 - 16. März 2014) haben einen besonders langen Saugrüssel und ernähren sich auch vom Nektar, der für andere Arten unerreichbar ist. Leider gelangten die Honigbienen in letzter Zeit mit dem weltweiten Bienensterben immer öfter in die Schlagzeilen. Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, aber auch der Befall durch die Varoa Milbe sind unter anderem verantwortlich für dieses Phänomen. Ohne diese wichtigen Bestäuber können aus Blüten keine Früchte mehr entstehen.
 

Manche Tiere auf der Wiese weisen ganz eigentümliche Eigenschaften auf. Bei der Gottesanbeterin (Mantis religiosa) zum Beispiel sind die Vordergliedmaßen zu dornenbewehrten Fangbeinen umgebildet und werden in charakteristischer Weise vor der Brust zusammengelegt. So kam sie zu ihrem Namen. Lange Zeit wirkt sie wie erstarrt, aber der Schein trügt. Sobald ein Beutetier in ihre Reichweite kommt, reagiert die Gottesanbeterin sehr schnell. In nur ca. 20 Millisekunden werden die Fangbeine blitzartig nach vorne geschnellt und lebende Insekten, wie zum Beispiel Grillen, gepackt und aufgefressen.

Blumenwiese im Garten Landesmuseum, Foto: M. Schaar

An manchen Blumen und Gräsern klebt bis in den Juni hinein der sogenannte „Kuckucksspeichel“. Die Larven der Wiesenschaumzikade (Philaenus spumarius) erzeugen eine aus dem After austretende Flüssigkeit die mit Luft aufgeblasen wird. Dies ist ihre Methode sich vor Austrocknung und Feinden zu schützen. Das erwachsene Tier hingegen fällt durch seine enorme Sprungkraft auf. Dank der mächtigen Dornen an den Hinterbeinen kann die nur einen halben cm lange Wiesenschaumzikade im Sprung aus dem Stand eine Höhe von 70 cm erreichen.

All diese Insekten sind wiederum Leckerbissen für Vögel und Fledermäuse. Diese Artenvielfalt auf Wiesen ist aber nicht selbstverständlich. Eigentlich war Mitteleuropa ursprünglich überwiegend von einem Mischwald bedeckt. Erst durch Rodungen für landwirtschaftliche Zwecke entstanden Wiesen. Nur im Gebirge oberhalb der Baumgrenze oder auf sehr trockenen oder sumpfigen Standorten gibt es natürliche Wiesen. Um anthropogen entstandene Wiesen zu erhalten, müssen sie gemäht oder beweidet werden.


Je nach Nutzung (Mahd oder Weide), der Intensität der Nutzung (extensiv, intensiv) und den Bodenverhältnissen entstehen unterschiedliche Wiesentypen. Zum Beispiel entstehen Trockenwiesen auf trockenen und nährstoffarmen Böden und weisen eine hohe Artenvielfalt auf. Durch das geringe Nährstoffangebot wird die Ausbreitung jeder einzelner Pflanzenart begrenzt. Trockenwiesen werden gerne für die Heugewinnung verwendet. Der stark gefährdeten Sumpfschrecke (Stetophyma grossum) wiederum dient die Feuchtwiese als Lebensraum. Sie gilt als Indikator für noch intakte Feuchtwiesen. In Niederösterreich gibt es beispielweise noch bei Litschau ein individuenstarkes Vorkommen. 


Wiesenpieper, Foto: W. Stolwerk / photos.com

Auch der Wiesenpieper (Anthus pratensis), ein Bodenbrüter benötigt diesen Wiesentyp als Nahrungs- und Brutbiotop.
Ab dem 2. Weltkrieg wurden Trockenwiesen bewässert und Feuchtwiesen entwässert, stark gedüngt und in Fettwiesen, die höhere Erträge erzielen, umgewandelt. Dadurch wurde die Artenvielfalt reduziert. Wenige Feucht- und Trockenwiesen sind noch geblieben, die heute durch das Aufgeben der extensiven Wiesenbewirtschaftung stark gefährdet sind.
 


Artenvielfalt auf Wiesen zu fördern bedeutet sie zu mähen oder zu beweiden, wird dies vernachlässigt, tritt auf diesen Flächen eine Verbuschung ein. In weiterer Folge kehrt die ursprüngliche Waldvegetation wieder zurück. Extensive Bewirtschaftung lautet die Devise. Das bedeutet keine oder nur geringe Düngung und eine nur 1-2malige Mahd im Jahr. Die erste Mahd erfolgt spät, somit können sich Spätblüher ebenfalls versamen und der Blütenpracht von Frühling bis Herbst steht nichts im Wege. Extensive Beweidung hält ebenfalls die konkurrenzstarken Pflanzen zurück. Kommt es aber zu einer intensiven Beweidung tritt das Gegenteil ein. Kahle Stellen treten auf, die häufig vorkommende Brennessel vermehrt sich rasch wegen der starken Düngung durch die Tiere. Pflanzen, die von den Tieren gemieden werden, wie Disteln und der giftige Scharfe Hahnenfuß, können sich ebenfalls ausbreiten.
An manchen Orten Niederösterreichs werden bereits erfolgreich Pflegemaßnahmen eingesetzt. Zur Erhaltung der oben genannten Feuchtwiesen beim Reißbach südlich von Litschau wird wieder einmal im Jahr gemäht. 

Smaragdeidechse im Landesmuseum, Foto: M. Schaar
Bei einem Spaziergang auf dem Hundsheimer Berg in Hainburg begegnet man nicht nur Schafen, sondern auch Seltenheiten wie der Sägeschrecke, Ziesel und der Berghexe. Auch auf dem Dürnsteiner Kuh- und Kellerberg, sowie am Höhereck in der Wachau werden ebenfalls Schafe zur Rettung ökologisch wertvoller Trockenrasen verwendet. Mit etwas Glück entdeckt man die wunderschöne grün schimmernde, größte heimische Eidechse, die Smaragdeidechse.
 

Sei sie bewusst betrachtet und erforscht, oder auch einfach gedankenverloren wahrgenommen; eines steht fest: eine gesunde, artenreiche Sommerwiese fasziniert und bezaubert uns jedes Jahr aufs Neue!


Text: DI Astrid Habiger

8. August 2013

Richtig gießen spart Wasser


© Garten Landesmuseum, Foto: M. Schaar
Standortgerechte, heimische Pflanzen sind optimal an die bei uns vorherrschenden Bedingungen angepasst und brauchen oft nicht zusätzlich gegossen werden. Ganz ohne Gießen geht es bei extrem heißen Temperaturen und z.B. vor allem bei Gemüse aber nicht. 
Seltener und dafür kräftig zu gießen ist besser als häufig und oberflächlich! Geringe Wassergaben befeuchten nur die Bodenoberfläche – die Erde trocknet schnell wieder aus. Außerdem bildet sich dadurch das Wurzelsystem nur flach und oberflächlich aus. Werden die Pflanzen intensiv und reichlich, dafür aber in mehrtägigen Abständen gegossen, werden sie „gezwungen“, ihre Wurzeln tiefer in den Boden zu leiten.

© Natur im Garten, Foto: J. Brocks
Morgens zu gießen ist günstiger als abends. Mulchen hält den Boden länger feucht. Daher die Erde in den Beeten mit Rasenschnitt, Laub, Häckselgut, Heu oder Stroh bedecken. Durch regelmäßige Bodenbearbeitung (z.B. im Gemüsebeet durch das Hacken) werden die feinen Kapillaren im Boden unterbrochen. Bei Trockenheit gelangt das Wasser aus tieferen Bodenschichten nicht so schnell an die Oberfläche.

Weitere Informationen:
NÖ Gartentelefon +43-2742/ 74 333
www.naturimgarten.at

Veranstaltungstipp: Abenteuerfest für Gartenkids am 15. August 2013 auf der GARTEN TULLN

7. August 2013

Rote Liste gefährdeter Arten

Immer öfter hört oder liest man in den Medien von Arten, die auf der Roten Liste stehen. Damit ist meistens gemeint, dass Organismen vom Aussterben bedroht oder gefährdet sind. Wo liegt aber der Unterschied? Stimmt das denn? Und was genau ist die Rote Liste eigentlich? Nicht immer ist es richtig von Tieren auf der Roten Liste zu sprechen, wenn man gefährdete oder bedrohte Arten meint. Wie so oft ist der Unterschied nicht ganz einfach...

Die IUCN (International Union for Conservation of Nature) oder zu Deutsch auch Weltnaturschutzunion genannt, ist ein Zusammenschluss zahlreicher Organisationen, die sich für den Schutz natürlicher Biodiversität einsetzen. Österreichische Mitglieder sind unter anderem das Lebensministerium, der österreichische Naturschutzbund oder auch der Nationalpark Hohe Tauern.
Neben vielen anderen Projekten gibt die IUCN auch die Rote Liste heraus. Laufend überarbeitet und ergänzt, bietet diese nicht nur allgemeine Informationen über etwa 70.000 Arten, sondern darüber hinaus auch die Einschätzung des jeweiligen Erhaltungszustandes. Dabei werden die Arten unter Berücksichtigung einer Vielzahl von Kriterien wie z.B. Populationsgröße, Größe des Verbreitungsgebietes oder Bestandsveränderungen in neun verschiedene Kategorien unterteilt.

1) NE (not evaluated – nicht beurteilt)

In dieser Kategorie finden sich Arten, die zwar in der Liste aufscheinen, bei denen aber noch keine wissenschaftliche Beurteilung durchgeführt wurde.

2) DD (data deficient – ungenügende Datengrundlage)

Zu den Arten in dieser Kategorie gibt es zwar Untersuchungen, die Informationen reichen aber nicht aus, um das globale Aussterberisiko beurteilen zu können.

3) LC (least concern – nicht gefährdet)


Hierzu zählen Arten für die es ausreichend Daten gibt und die insgesamt gesehen häufig vorkommen – bei denen jedoch lokale Populationen sehr wohl gefährdet sein können. Ein Beispiel hierfür wäre etwa der Eurasische Luchs (Lynx lynx), der in Österreich nur in geringer Zahl exisiert.

Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten finden sich also nicht nur bedrohte oder gefährdete Arten, sondern auch solche, die in eine der drei oben genannten Kategorien fallen. Es ist daher falsch von rot gelisteten Arten zu sprechen, aber eigentlich gefährdete oder bedrohte Arten zu meinen.


Bedroht, Gefährdet – wo liegt der Unterschied?

4) NT (near threatened – potentiell gefährdet)

In dieser Klasse finden sich Arten, die noch nicht die Kriterien erfüllen, um als verletzlich oder gefährdet zu gelten, aber möglicherweise bald die festgesetzten Limits überschreiten könnten.
Der Donau-Kammmolch (Triturus dobrogicus) etwa ist eine potentiell gefährdete  Amphibienart die auch in Niederösterreich vorkommt und im Erlebnisbereich Natur des Landesmuseums zu finden ist. Obwohl man diesen Schwanzlurch in Niederösterreich noch relativ häufig beobachten kann, sind die Bestandszahlen in den letzten Jahren, vor allem durch den Verlust von Lebensraum, stetig gesunken. Wie bei vielen anderen Amphibien auch stellen hier vor allem die Trockenlegung von Gebieten durch Drainagen und Dämme, aber auch die zunehmende Wasserverschmutzung die größten Bedrohungen dar.

5) VU (vulnerable – gefährdet) &

6) EN (endangered – stark gefährdet)

Eine Art gilt als gefährdet oder stark gefährdet, wenn ein hohes oder sehr hohes Risiko besteht, dass sie in der unmittelbaren Zukunft ausstirbt. Ein Beispiel ist der auch in Österreich heimische Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes – EN), eine Flusskrebsart auf deren Population sich mehrere Faktoren ungünstig auswirken. Das größte Problem sind hier nicht-heimische, invasive Krebse wie etwa der rote amerikanische Sumpfkrebs (Procambarus clarkii) oder der ebenfalls aus Nordamerika stammende Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus). Obwohl mancherorts noch sehr häufig, sind die Populationen starken Schwankungen unterworfen. Hinzu kommen eine extrem reduzierte genetische Vielfalt und durch Menschen verursachte Umweltschäden. Mit etwas Glück kann man auch in den Aquarien des Landesmuseums einige Flusskrebse beobachten.

7) CR (critically endangered – vom Aussterben bedroht)

Ein prominentes Beispiel in Österreich ist der Waxdick (Acipenser gueldenstaedtii), der auch im Landesmuseum im Donaubecken zu finden ist. Der vermehrte Bau von Wasserkraftwerken verhindert, dass diese Störart flussaufwärts zu ihren Laichplätzen wandern kann. Aber auch der europäische Nerz (Mustela lutreola) und 21 andere in Österreich heimische Tierarten finden sich in dieser Kategorie.
 

Waxdick im Donaubecken Landesmuseum Niederösterreich,
Foto: M. Schaar

8) EW (extinct in the wild – in der Natur ausgestorben)

Als in der Natur ausgestorben bezeichnet man Arten, die nur noch in Kultur oder menschlicher Obhut vorkommen.

9) EX (extinct – ausgestorben)

Eine Art gilt als ausgestorben, wenn kein Zweifel am Tod des letzten Individuums besteht oder Untersuchungen keine Beobachtungen ergaben.
Breits 3 Arten, die auch in Österreich heimisch waren, gelten als ausgestorben, darunter z.B. der Tiefseesaibling.


Die Gründe für das Aussterben von Arten sind vielfältig, häufigste Ursache ist jedoch der Mensch. Vor allem die Zerstörung der natürlichen Lebensräume und -grundlagen vieler Tier- und Pflanzenarten spielen eine wichtige Rolle. Extensive Land-, Forst- und Viehwirtschaft und die allgemeine Urbanisierung von Gebieten nehmen immer mehr Platz in Anspruch. Ebenso begünstigt der zunehmende Waren- und Personenverkehr die Verschleppung vieler Arten, die dann als invasive Neobiota die heimischen Tiere oder Pflanzen verdrängen und so zum Problem für ganze Ökosysteme werden können.

Die „Rote Liste“ dient der Veranschaulichung des immer weiter fortschreitenden Biodiversitätsverlusts, aber auch als Handlungsanstoß unzähliger Naturschutzprojekte und als wissenschaftliche Basis für die Bemühungen um den Erhalt der Artenvielfalt. Dabei ergänzen nationale „Rote Listen“ die Arbeit der IUCN, indem sie Informationen über den Arterhaltungszustand in begrenzteren Gebieten anführen. So auch die „Roten Listen“ des Umweltbundesamtes. In ihnen werden lediglich österreichische Bestände untersucht und seit 2007 in einem länderübergreifenden „Österreichischen Arten Schutz Information System“ zusammengeführt.


Text: Mag. Julia Wöger

Weitere Links:
http://www.umweltbundesamt.at/umweltschutz/naturschutz/artenschutz/aliens/

http://www.landesmuseum.net/de/ausstellungen/rueckblick/2010/aliens 
http://www.umweltbundesamt.at/oasis