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Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Niederösterreich, Austria
Seit 2011 gibt es den Museumsblog. Bis 31. Juli 2016 waren es Themen, die im Zusammenhang mit den drei Kernbereichen des Landesmuseum Niederösterreich (Geschichte - Kunst - Natur) standen. Mit 1. August 2016 wird das Landesmuseum zum Museum Niederösterreich und somit ist der Museumsblog unter neuer Adresse zu finden: www.museumnoe.at/de/das-museum/blog

3. August 2012

Wildschwein

Sus scrofa

Wildschweine im Naturpark Sparbach


Das Wildschwein gehört zur Familie der altweltlichen oder echten Schweine (Suidae) aus der Ordnung der Paarhufer. Es ist die Stammform des Hausschweines.Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Art reicht von Westeuropa bis Südost-Asien, durch Einbürgerungen in Nord- und Südamerika, Australien sowie auf zahlreichen Inseln ist es heute fast weltweit verbreitet.



Die drei wichtigsten Dinge im Leben eines Wildschweines:

1. Körperpflege

Wildschweine wälzen sich mehrmals täglich in Schlammmulden (Suhlen) - zur Kühlung an heißen Sommertagen bzw. um lästige Insekten und Parasiten los zu werden. Diese werden so von einer Schlammschicht bedeckt, bekommen keine Luft mehr und lassen von der Haut ab. Anschließend folgt das Reiben an ausgewählten Baumstämmen (Mahlen), das einer Ganzkörpermassage gleichkommt, die genüsslich vollzogen wird.

2. Ruhe

Wildschweine bevorzugen ein ausgedehntes Waldgebiet mit Versteckmöglichkeiten und Ruhe. Durch intensive Bejagung und Ruhestörungen sind die Tiere in Freiheit dämmerungs- und nachtaktiv geworden. Obwohl sie dem Menschen meistens ausweichen, können sie in Notsituationen angreifen, besonders Bachen mit Frischlingen sollte man mit Vorsicht begegnen

3. Fressen

Die Lieblingsnahrung der Wildschweine sind Eicheln und Bucheckern. Besonderes spezialisiert sind sie auf unterirdische Kost. Mit ihren kräftigen Rüsseln – mit welchen sie nicht nur sehr gut riechen, sondern auch gut tasten können – graben sie nach Pilzen, Knollen, Wurzeln und Bodentieren. Deshalb werden Schweine vom Menschen auch zur Trüffelsuche herangezogen. Durch das Graben und Wühlen fördern sie das Aufkommen junger Bäume, zudem vertilgen sie eine Menge von Insekten, die in großer Zahl schädlich für den Wald sein können. Wildschweine sind extrem anpassungsfähig. So bessern wildlebende Wildschweine ihren Speiseplan in Getreide- und Maisfeldern auf. Auch kommt es vor, dass sie sich in die Nähe der Großstädte wagen, Gärten zerwühlen und Mülleimer plündern.

Wildschweine im Naturpark Sparbach
Im NATURPARK SPARBACH (in der Nähe von Mödling) laufen die Wildschweine frei herum.

Obwohl das Wildschwein in unseren Wäldern gar nicht so selten ist, wird es oft nicht bemerkt. Die Wildschweine sind scheu und halten sich tagsüber in guter Deckung auf. An den Spuren in Wald und Flur kann man aber erkennen, dass die Wildschweine sehr wohl unterwegs sind.

Das Wildschwein kann mit seinen herausragenden, spitzen Eckzähnen (=„Waffen“)  so gut wie alles fressen. Es hat auch großen Appetit, kann es doch bis 5 kg Insekten, Beeren, Gräser in seinem Magen aufbewahren. Erwachsene Tiere können bis zu 200 kg wiegen.


Die jungen Wildschweine, auch „Frischlinge“ genannt,  kommen im Frühjahr auf die Welt. Einer Bache (= das Wildschweinweibchen) mit Frischlingen, die sich durch ziemlich lautes Quietschen ankündigen, gehe man aus dem Weg, jedenfalls sollte man eine Annäherung vermeiden.

Wenn Sie einmal in die Nähe von Wildschweine kommen, beachten Sie Folgendes:

Am besten aus dem Weg gehen. Wildschweine - sagt schon der Name - sind Wildtiere und sollten nicht angegriffen oder gefüttert werden.
Im Naturpark Sparbach werden die Wildschweine täglich von den MitarbeiterInnen mit artgerechtem Futter versorgt und betreut.

Die Tiere sind an die täglichen BesucherInnen gewöhnt und können daher auch gut aus nächster Nähe beobachtet werden. Sollte trotzdem eines der Tiere launisch oder aggressiv wirken, ist es am besten, dem Tier auszuweichen und es nicht mit Stöcken oder Ähnlichem zu verjagen versuchen.

Text: Gabriela Orosel, Naturpark Sparbach





Die Wildschweine im Landesmuseum Niederösterreich können ruhig aus der Nähe betrachtet werden!








Ein kurioser Vorfall hat im Juli 2012 im Bezirk Bruck an der Leitha stattgefunden: