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Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten, Niederösterreich, Austria
Seit 2011 gibt es den Museumsblog. Bis 31. Juli 2016 waren es Themen, die im Zusammenhang mit den drei Kernbereichen des Landesmuseum Niederösterreich (Geschichte - Kunst - Natur) standen. Mit 1. August 2016 wird das Landesmuseum zum Museum Niederösterreich und somit ist der Museumsblog unter neuer Adresse zu finden: www.museumnoe.at/de/das-museum/blog

2. Dezember 2011

Neues Ötscherbild


Seit 2002 hängt im höchsten Bereich des Landesmuseums ein Bild des höchsten Berges Niederösterreichs. Mit seinen 1893 Metern beherrscht der Ötscher das Panorama im südwestlichen Niederösterreich.
Im Landesmuseum hängt das Großformat seit der Eröffnung und mit November 2011 wurde es nach 9 Jahren gegen ein neues ausgetauscht.

Das alte Ötscherbild wird abgenommen und das neue aufgehängt, Fotos: A. Giesswein



Mehr Infos zum Ötscher finden Sie hier: wikipedia.org

1. Dezember 2011

Weihnachtsgestecke aus dem Naturgarten!
© Natur im Garten, Foto: A. Haiden
Ein Naturgarten hat das ganze Jahr über Einiges zu bieten! Möchten Sie vielleicht noch ein hübsches Weihnachtsgesteck basteln? Im Naturgarten finden Sie dafür das passende Material.

Es grünt auch im Winter
Als Basis für Gestecke und Kränze bieten sich immergrüne Pflanzenteile wie Tanne, Kiefer, aber auch Mistel, Wacholder, Kirschlorbeer, Stechpalme oder Efeu an. Mit dünnem Draht oder Schnur gewickelt oder gesteckt bilden sie den Hintergrund für die Farbtupfer von Beeren und Zapfen. Verwenden Sie als Schmuck Naturmaterialien, dann lässt sich das Gesteck oder der Kranz auch kompostieren. Sollten Sie Draht verwenden, achten Sie darauf, diesen vor dem Kompostieren zu entfernen.

Bunte Früchtchen
Die richtige Pflanzenauswahl bringt Farbe in den winterlichen Garten: Viele Gehölze bestechen durch kräftig gefärbte Früchte in orange, rot, violett oder gelb. Die tierischen Gartenbewohner freuen sich über dieses Nahrungsangebot und für uns Naturgärtner bietet sich eine Fülle an Materialien für Sträuße, Weihnachts-Gestecke und Kränze. Wildrosen bilden Früchte, die so genannten Hagebutten, in den verschiedensten Formen, Größen und Farben aus. Auch Zieräpfel, Sanddorn, Schlehe, Berberitze oder Schneeball punkten durch bunte und leuchtende Farbenpracht.

Stauden stehen lassen
© Natur im Garten, Foto: A. Haiden
Viele Stauden bilden sehr schöne und auch lange haltbare Fruchtstände aus, wie etwa das Gelbe Brandkraut, das Eisenkraut oder das Riesen-Ehrenpreis. Auch andere Samenstände wie die der Clematis, Engelstrompete, Physalis, Strohblume oder Karde sind echte Hingucker im Beet und bei Gestaltungen. Ein Strauß aus ihren getrockneten Blütenständen erfreut noch bis weit ins neue Jahr hinein!
Ein Staudenbeet bietet das ganze Jahr über einen abwechslungsreichen, interessanten und schönen Anblick. Wenn sich nun der Raureif auf die Blütenstände und Gräser legt, wird das Staudenbeet zu einer weißen Märchenwelt. Die getrockneten Stauden und Blütenstände sind auch ein wichtiges „Überwinterungshotel“ für viele nützliche Insekten. Am besten räumen Sie daher die Staudenbeete erst im Spätwinter ab.

LH-Stv. Wolfgang Sobotka und
DI Gisela Gundacker, Foto: © C.Reiter

Haben Sie Fragen zum Naturgarten? Das NÖ Gartentelefon 02742/ 74 333 berät Sie gerne! Weitere Informationen auch unter www.naturimgarten.at.


TIPP:
Mit einem Klick zum Weihnachtsgesteck!

Praktische Gartentipps zu verschiedenen Naturgarten-Themen gibt es nun auch auf YouTube. Die Reihe „Naturgarten kurz erklärt“ behandelt alle wichtigen Naturgartenelemente, aktuell gibt es sieben Folgen. Die Expertinnen und Experten der Aktion „Natur im Garten“ geben dabei hilfreiche Tipps für die Umsetzung im eigenen Garten. Klicken Sie auf www.youtube.com/naturimgarten und erfahren Sie alles über die Vielfalt der Obstbäume und Beeren, die Mischkultur, den Komposthaufen oder das Mulchen. Ganz aktuell ist die neueste Folge zum Weihnachtsgestecke-Basteln.

3. November 2011

Saatkrähe


Die Saatkrähen sind wieder da!
Rund um den St. Pöltner Kulturbezirk haben sie ihr Winterquartier, ihre Schlafplätze befinden sich im Hammerpark.

Im Landesmuseum ist die Saatkrähe das Objekt des Monats November und wir suchen die besten, witzigsten oder interessantesten Bilder, Fotos, Geschichten, Informationen, etc. von den schwarzen Sing- und Zugvögel. 

Der interessanteste Beitrag wird prämiert!

Einfach Bild(er), Standort und Kontakt an monika.schaar-willomitzer@landesmuseum.net schicken.

 

3. Oktober 2011

Luchs

Luchs
(
Lynx Lynx) Wildtier des Jahres 2011


WWF- Luchs-Bilanz 2015: http://wwf.at/de/menu558/subartikel3545/ 

Beitrag in den OÖ Nachrichten, 5.2.2014: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Nationalpark-Luchs-verzweifelt-gesucht;art4,1296829


Beitrag im Standard, 5.2.2014: http://derstandard.at/1389859276869/Luchsmaennchen-verschwunden-Kein-Liebesgefluester-ins-Pinselohr

Beitrag: Niederösterreich Perspektiven 4/2013: http://www.noe.gv.at/bilder/d75/Per_2013_4.pdf (Seite 15-17)
<<Das pdf zum download>>


Beitrag 2013: http://derstandard.at/1373513503783/Der-Jammer-um-die-grossen-Katzen

Beitrag aus der NÖN: http://www.noen.at/lokales/noe-uebersicht/krems/aktuell/Verdacht-Luchse-ausgesetzt;art2512,406978

Der WWF sucht Paten für den Luchs (Stand Mai 2012): https://luchs.patenschaft.at/de/

Aktuelle Broschüre zu den Beutegreifern vom WWF und Österreichische Bundesforste (Stand: April 2012) http://www.wwf.at/beutegreifer
Mehr zum Luchs: http://www.wwf.at/de/luchs/

Das Landesmuseum zeigt an öffentlich zugänglicher Stelle seit heuer das „Objekt des Monats“.
Dabei handelt es sich um sehr unterschiedliche Dinge wie Neuigkeiten, Aktuelles, Kurioses, alle haben aber jeweils einen direkten Bezug zu Inhalten des Landesmuseum oder ergänzen diese. Objekt des Monats August ist der Luchs. Zur Veranschaulichung wurde der Roman von Urs Mannhart "Luchs" gewählt. Der Schweizer Autor hat seinen Zivildienst im Rahmen eines Luchsprojekts abgeleistet. Das Werk ist im Museumsshop erhältlich.

Das Luchsprojekt Österreich mit der Website http://luchs.boehmerwaldnatur.at beschäftigt sich intensiv mit dem Luchs, seiner Verbreitung, Lebensraum, Art, etc. und führt auch die aktuellsten Erhebungen durch. Auf der informativen Website ist alles zum Thema Luchs zu finden

Zur Luchspopulation in Niederösterreich gibt der Experte Thomas Engleder folgende Auskunft: „Für das Waldviertel können, auf Grund der dürftigen Datenlage, praktisch keine Schätzungen abgegeben werden. Einzelne Hinweise aus dem Raum Arbesbach, aus dem Thayatal sowie ein Luchsfoto an der niederösterreichischen Donau südlich des Jauerlings lassen aber vermuten, dass im Freiwald und Weinsberger Wald bezüglich Luchs mehr los sein muss, als uns aktuell bekannt ist.“ Die letzten Luchssichtungen mit Fotofallen im Waldviertel waren im Frühjahr 2011.

Luchs in Luberegg, Foto: Lukas Traxler (2009)

Das Bild aus Luberegg zeigt sehr gut die Anpassungsfähigkeit des Luchses.

Wenn auch Sie einen Luchs sehen, fotografieren, filmen, etc. wenden Sie sich bitte an 
Luchsprojekt Österreich Nordwest  
önj/Naturschutzbund/GHE
A-4170 Haslach a. d. Mühl
luchs.boehmerwaldnatur.at

Wildkatze
Im Nationalpark Thayatal wurde ein Verwandter des Luchses, die Wildkatze näher in der Ausstellung "Wildkatze - auf leisen Sohlen zurück gekehrt" dargestellt.
Wildkatze © NPT
Wolf, ein Feind der Wildkatze, Präparat
aus dem Landesmuseum, © NPT



Diese war vom 2. Juli bis zum 4. September 2011 im Nationalparkhaus zu sehen. Unter anderem mit Präparaten vom Landesmuseum. Mehr Fotos finden Sie <<hier>>





Vor 4 Jahren wurde erstmals nach langer Zeit die Wildkatze im Nationalpark Thayatal wieder nachgewiesen.

Wildkatze im Nationalpark
Thaytal,
© NPT
In der Ausstellung wurde gezeigt, wie die Nationalparkmitarbeiter der Katze auf die Spur gekommen sind, wie sie lebt, wo sie vorkommt und was zu ihrem Schutz getan werden muss.
Die große Attraktion war das neue Freigehege beim Nationalparkhaus, in dem während der Ausstellung die zwei Wildkatzen Frieda und Carlo, Leihgaben des Tiergarten Wels und des Alpenzoo Innsbruck, zu sehen sind. 
Das diese nicht scheu sind und sich gerne beobachten sieht man <<hier>>.


Die beiden Wildkatzen sind noch bis Ende Oktober 2011 im Freigehege!

30. September 2011

Günsel

Günsel 
Via facebook kam die Frage welche Pflanze folgende ist:

Nach den Recherchen der Fachleute im Landesmuseum und weiteren Bildern bzw. der Ortsangabe des Fundortes (Lungau im August am Waldrand, ca. 12-15 cm groß) war klar, dass es sich nur um einen Günsel handeln kann.


Wenn auch Sie interessante und nicht alltägliche Pflanzen finden bzw. kennen, schicken Sie uns diese!



Günsel (Ajuga) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).

Weltweit gibt es rund 50 verschiedene Arten, Pyramiden-Günsel (auch Alpen-Günsel) oder der Zottel-Günsel (auch Genfer-Günsel bzw. Heide-Günsel) und viele mehr.
Es handelt sich um ein-, zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen, selten auch um Sträucher, wobei die meisten Arten eher klein bleiben (bis einige Dezimeter).

Die gegenständigen Laubblätter sind ungeteilt, selten auch tief gelappt (Ajuga chamaepitys). 
Ihr Rand ist gesägt oder gekerbt, selten auch fast ganzrandig. Bei den meisten Arten sind die Tragblätter der Blütenquirle den Laubblättern ähnlich, aber kleiner und oft auch anders gefärbt. Der Übergang kann nach und nach, aber auch plötzlich sein. Bei wenigen Arten sind die Tragblätter auch größer als die Laubblätter.

Die Krone ist violett bis blau, bei wenigen Arten auch weißlich oder gelb. Ähnlich wie beim Gamander ist die Krone hier scheinbar einlippig. Allerdings ist die flache und sehr kurze Oberlippe nur wenig in zwei kurze Lappen gespalten. Die viel größere Unterlippe ist dreilappig, wobei der Mittellappen deutlich größer ist und bei vielen Arten vorne mehr oder weniger tief herzförmig ausgerandet ist. Die Krone fällt nach dem Verblühen nicht ab, sondern bleibt bis zur Fruchtreife.

15. September 2011

Hochbeet

Das Hochbeet im Herbst und Winter

Seit dem Frühjahr 2011 stehen im Garten des Landesmuseums einige  Hochbeete. Wie Sie Hochbeete auch im Winter sinnvoll nutzen können, hier einige Anregungen der Aktion „Natur im Garten“:

Die letzten Sommergemüse sind geerntet und abgeräumt. 
Wer meint, dass das Hochbeet jetzt bis zum Frühjahr „eingemottet“ werden muss, der irrt: Auch im Herbst und Winter kann es sinnvoll genutzt werden. Herbst- und Wintergemüse wie Lauch, Kohlsprossen oder Pastinaken bleiben länger am Beet stehen und werden nach Bedarf geerntet.


Pastinaken © Natur im Garten
Foto: Joachim Brocks

Auf den Plätzen, die auf dem Beet frei geworden sind, können Sie jetzt noch Spinat aussäen. Spinat ist ein grünes „Kraftpaket“ und enthält viel Vitamin C, Vitamin A, Carotine, Mineralstoffe und Fruchtsäuren. Der Saatabstand beträgt 20 – 30 cm x 5 cm, gesät wird in etwa 3 cm Tiefe. Von den frischen Herbstsalaten bietet sich jetzt auch noch der Vogerlsalat zur Direktsaat an. Geerntet wird dieser dann bis ins Frühjahr, er ist frosthart bis -15°C.



Phacelia © Natur im Garten,
Foto: Alexander Haiden
Auch die Gründüngung ist ein willkommener Lückenfüller im Hochbeet. Kulturpflanzen entnehmen dem Boden je nach Art unterschiedliche Nährstoffe und Nährstoffmengen. Deshalb sollte man dem Boden von Zeit zu Zeit eine Erholungskur mit Gründüngungspflanzen gönnen. Gleich nach der Gemüseernte folgen Bodentherapeuten wie z.B. Phacelia (Bienenfreund), Alexandriner-, Inkarnatklee und Winterwicke um eine Nährstoffauswaschung und Verschlämmung des Bodens zu vermeiden und das Bodenleben zu schützen. Die grüne Winterdecke wird dann im folgenden Frühjahr oberflächig in den Boden eingearbeitet.

LH-Stv. Mag. Wolfgang Sobotka,         
DI Gisela Gundacker © NLK Filzwieser


   Haben Sie Fragen zum Naturgarten?
   Das NÖ Gartentelefon 02742/ 74 333 berät Sie gerne!
   Weitere Informationen auch unter www.naturimgarten.at.







TIPP:
Praktische Gartentipps zu verschiedenen Naturgarten-Themen gibt es nun auch auf YouTube. Die Reihe „Naturgarten kurz erklärt“ behandelt alle wichtigen Naturgartenelemente, aktuell gibt es fünf Folgen. Die Expertinnen und Experten der Aktion „Natur im Garten“ geben dabei hilfreiche Tipps für die Umsetzung im eigenen Garten. Klicken Sie auf www.youtube.com/naturimgarten und erfahren Sie alles über die Vielfalt der Obstbäume und Beeren, die Mischkultur, Gemüse und Kräuter oder das Mulchen.

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24.11.2011, Foto M. Schaar
30.11.2011, Foto: M. Schaar


1 Monat vor Weihnachten und der Safran fängt zu treiben bzw. blühen an!





Im Museumsgarten können die Pflanzen betrachtet und im Museumsshop können diverse Produkte erstanden werden!

Foto: Johann Nesweda
Von Oktober bis weit in den November hinein ist die Haupterntezeit des Safrans. Passend zur Ausstellung „Kraut & Rüben - Menschen und ihre Kulturpflanzen“, in der dem Safran breiter Raum gewidmet ist, wurde vom Kulturvermittlungsteam Anfang September in einem Hochbeet des Museumsgartens Safranknollen gepflanzt. 
Ideale Pflanzzeit für Safran ist die Zeit zwischen den beiden Marien-Feiertagen Mariä Himmelfahrt (15. August) und Mariä Namen (12. September). 



Die ersten grünen Sprossen ragen bereits aus dem Boden, auf Ernte hoffen wir je nach Witterung in den nächsten Wochen. Die bio-dynamisch zertifizierten Knollen stammen aus der Wachau, wo der Ökologe Bernhard Kaar seit Jahren beschäftigt ist, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreichende Tradition des österreichischen Safrananbaus wieder zu beleben.

Foto: Johann Nesweda
Der Safrananbau hat in Niederösterreich lange Tradition. Mehr Informationen darüber finden Sie unter www.crocus-austriacus.at.

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12. August 2011

Fledermaus

Sa, 29. September 2012: Nacht der Fledermäuse in der Hermannshöhle
in Kirchberg am Wechsel. Mehr Infos: http://www.fledermausschutz.at/Sets/Termine-Set.htm

Neuester Beitrag aus der Presse 2. Mai 2012: derstandard 


20. September 2012: Kontrolle des Nistkasten im Garten des Landesmuseums:

Katharina Bürger vom KFFÖbei der Kontrolle


Ob Fledermäuse in hoch gelegenen Nistkasten eingezogen sind, kann man einfach mit einem Spiegel kontrollieren.


Und so funktionierts:
1. Spiegel (idealerweise etwas größer) zur Sonne hin ausrichten,
2. mit der Reflektion auf die Öffnung des Nistkasten zielen
3. der Innenraum des Nistkasten ist hell erleuchtet.


Das Fledermausbuffet im Garten des Landesmuseum
Fledermausbuffet, Foto: J. Kritzl


Preisverleihung Umweltpreis an
die Schule Dr. Theodor Körner
Ab 4. Mai 2012 wurde hier das Projekt der Dr. Theodor Körner HS 4 im Zuge des Umweltpreises der Stadt St. Pölten "Fledermäuse brauchen Freunde - was kannst du für sie tun?" präsentiert. Am 2. Juni 2012 war die Preisverleihung des Umweltpreises: Das Projekt hat den 2. Platz erreicht.

Bechsteinfledermaus,
Foto: Gerald Kerth

Im Rahmen dieses Projektes haben die Kinder mit Ihren Lehrerinnen Sissi Dittrich und Lucia Waidmayr im Landesmuseum eine Ausstellung gemacht. Entlang der Stiege zur Höhle werden Fledermausarten aus St. Pölten vorgestellt und in der Höhle sind Exemplare (der Abendsegler und das Große Mausohr) ausgestellt. Weitere interessante Stationen (Fledermausbuffet und Fledermausnistkasten) findet man im Museumsgarten.
Ziel dieser Arbeit ist, darauf aufmerksam zu machen, dass es sich um teilweise vom Aussterben bedrohter, jedoch sehr nützlicher Tierarten handelt.



Wie kann jeder dazu beitragen, Fledermäuse zu schützen?

•    Zerstören Sie nicht ihre Behausung!
•    Fällen Sie keine Bäume, wenn Junge vorhanden sind!
•    Hängen Sie Fledermauskästen auf!
•    Stören Sie die Fledermaus nicht im Winterschlaf!
•    Pflanzen Sie nachtblühende Blumen, weil dann Insekten kommen, die wiederum Nahrung für die Fledermäuse sind!
•    Verwenden Sie keine Gifte im Garten!
•    Benützen Sie nur umweltfreundliche Lacke!

Am 4.5.2012 präsentieren die SchülerInnen im Museum ihre Arbeit und möchten somit auch der Bevölkerung zeigen, wie jeder dieses niedliche Tier schützen kann.
Die SchülerInnen der Dr. Theodor Körner HS 4 bei ihrer Aufführung,
Foto: Barbara Seiberl

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2011 ist nicht nur das Internationale Jahr des Waldes, sondern auch das Internationale Jahr der Fledermaus. Die UNO hat 2011 als "Year of the bat" ausgerufen.

Der September steht ganz im Zeichen der Fledermaus
Im Landesmuseum ist das „Mausohr“ (Myotis myotis) Objekt des Monats.

Im Stadtmuseum St. Pölten findet am 2. September 2011 die 1. St. Pöltner Fledermausnacht statt. Ab 18 Uhr gibt es ein buntes Programm zu Ehren der einzigen fliegenden Säugetiere.<<Hier gehts zum Bericht von Ingrid Reichel-LitGes>>

Der Große Abendsegler. Fotocredit: Wolfgang Forstmeier
Weltweit gibt es über 1200 Fledermausarten (davon sind ca. 175 Arten Flughunde).
Fledertiere stammen von baumbewohnenden Insektenfressern (evt. auch von Fruchtfressern) ab und werden in zwei Unterordnungen unterteilt: Flughunde (Megachiroptera) und Fledermäuse (Microchiroptera).
In Europa kommen 38 Arten (inkl. 1 Flughund-Art) vor. In Österreich gibt es derzeit 28 Fledermausarten, laut Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich möglicherweise mehr.

Als der schnellste Flieger unter den einheimischen Fledermäusen gilt der Große Abendsegler (Nyctalus noctula).

Alle heimischen Arten verbringen den Tag und den Winterschlaf in Quartieren: Sommerquartiere finden sich in und an Gebäuden (Dachböden, aber auch Spaltenquartiere) und sonstigen Objekten (z.B. Brücken) sowie in und an Bäumen.
Winterquartiere befinden sich in unseren Breiten meist in Höhlen, Stollen, Bäumen oder auch in Holzstapel und vermutlich in Gebäuden.

Fledermäuse erzeugen Ultraschall-Rufe im Kehlkopf und stoßen sie über den Mund (Glattnasen) oder die Nase aus (Hufeisennasen). Die zurückkommenden Echos werden zu einem Hörbild verarbeitet. Lautbeispiele finden Sie hier: http://www.fledermausschutz.at/

Die heimischen Arten ernähren sich von Insekten und anderen Arthropoden, wie z.B. Spinnen.
Weltweit gibt es Fledermausarten, die Wirbeltiere wie Kleinsäuger, Frösche, Reptilien, Vögel, andere Fledermäuse oder Fische erbeuten. Andere Arten ernähren sich hauptsächlich vegetarisch von Früchten, Blüten, Nektar, Pollen und auch Blättern. Von Blut ernähren sich nur 3 Arten in Mittel- und Südamerika.

Gefährdung und Schutz
Aufgrund ihrer komplexen Lebensweise mit zeitlich und räumlich getrennten Lebensräumen sind Fledermäuse sehr gefährdet. Fällt nur ein Teillebensraum aus, kann dies zu gravierenden Veränderungen im Bestand einer Region bis hin zum Aussterben ganzer Populationen führen.
Die verschiedenen Wochenstubengilden sind unterschiedlich stark gefährdet: Bewohner großer ruhiger Dachböden sind derzeit stärker gefährdet, ebenso Baumbewohner und etwas weniger Spaltenbewohner.
Viele Fledermausarten sind in der Roten Liste der gefährdeten Säugetiere Österreichs als "gefährdet", "stark gefährdet" oder sogar "vom Aussterben bedroht" angegeben (http://www.roteliste.at/).

Vorkommen in Österreich: http://www.fledermausschutz.at/start.htm%20

Fledermäuse in St. Pölten
Das Referat Umweltschutz – Lebensraum St. Pölten hat 2010 im Jahr der Biodiversität gemeinsam mit der Forschungsgemeinschaft LANIUS, dem KFFÖ (Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich) und coopNATURA eine Fledermauserhebung in St. Pölten gestartet. Die Erhebungen laufen seit Juni 2010 im historischen Stadtzentrum, im Gebiet des Naturlehrpfades Feldmühle, im Hammerpark, in Privatgärten und entlang der Traisen.
Auch im Nationalpark Thayatal wurde 2010 eine Fledermaus-Erhebung über 2 Jahre durchgeführt.
Hier geht´s zum pdf (6 MB).

ÖBB-Brücke in St. Pölten,
Foto: Ingrid Leutgeb-Born
In St. Pölten wurden wichtige Hinweise auf Fledermausquartiere gesammelt, z.B. ÖBB-Brücke über die Traisen oder Schulgebäude der BBAKIP & BBASOP in der Dr. Theodor Körner Straße oder ein Schwimmteich in einem Privatgarten, zu dem die Fledermäuse in der Nacht trinken kommen.
Bei der ÖBB-Brücke befindet sich in den Spalten zwischen den Betonplatten ein Quartier von Großen Abendseglern
In der Abenddämmerung kann man sie beim Ausfliegen beobachten.

Die Untersuchungen sollen Grundlage für weitere Schutzbemühungen ebenso sein, wie eine Informationsbasis für die interessierte Bevölkerung bieten, zum Beispiel im Zusammenhang mit Dachrenovierungen oder der Gestaltung eines fledermausfreundlichen Gartens.
Wichtig ist auch, dass keine Insektizide im Haus und Garten eingesetzt werden. Denn es werden nicht nur die Insekten vergiftet, sondern in der Folge auch Fledermäuse und Singvögel bzw. fehlen diesen Arten die Insekten als Nahrungsquelle.
Wenn Sie ein Fledermausquartier im Stadtgebiet kennen, so teilen Sie uns dies bitte mit unter 02742-333-3304 DI Ingrid Leutgeb-Born oder per E-Mail an fledermaus@st-poelten.gv.at oder schreiben Sie uns einen Kommentar!

Rathaus mit Zweifarbenfledermaus
Am 27. August 2009 kreisten im Innenhof des Stadtmuseums bei einem Jazzkonzert zahlreiche Fledermäuse über den Köpfen der Besucher und Anfang November 2009 hing für 10 Tage eine Zweifarbenfledermaus am Rathaus neben dem Eingang des Tourismusbüros.
Zweifarbenfledermaus,
Foto: Ingrid Leutgeb-Born
Im St. Pöltner Stadtgebiet wurden 2010 rund 12 Fledermausarten und 2011 schon 16 Arten nachgewiesen. Die häufigste Art ist der Große Abendsegler. Als Quartiere, in denen sich im Sommer tagsüber hauptsächlich Männchen aufhalten, dienen auch „moderne“ Bauwerke mit Betonplatten. Die Spalten hinter diesen Platten – meist an der Südseite – sind gefragte Lebensräume.
In der Abenddämmerung lassen sich die Abendsegler aus diesen Spalten fallen und fliegen auf Jagd nach nachtaktiven Insekten.

Diese Art wurde 2010 sowohl im Stadtmuseum, im Hammerpark, an der Traisen, im Gebiet Naturlehrpfad Feldmühle und in naturnah gestalteten Privatgärten festgestellt.
Im Sommer 2011 wurden in einem Privatgarten in St. Pölten bei einem 2-stündigen Netzfang, 19 Individuen aus 8 Arten gefangen und wieder frei gelassen. Informationen über die Fledermäuse von St. Pölten werden in unserem Endbericht zum Fledermausprojekt, der im Spätherbst/Frühwinter dieses Jahres fertiggestellt werden wird ausführlich enthalten sein.
Am 4. August 2011 hing den ganzen Tag über eine Bartfledermaus vor dem Eingangstor des Stadtmuseums.
Bartfledermaus, Foto: Ingrid Leutgeb-Born
Im St. Pöltner Stadtgebiet wurden 2010 schon 12 Fledermausarten nachgewiesen. 2011 sind bis jetzt 2 Artnachweise zusätzlich gelungen: Wimperfledermaus und Mückenfledermaus. Somit aktueller Stand 14 Arten in der Landeshauptstadt von Niederösterreich, das bedeutet die Hälfte aller in Österreich derzeit bekannten 28 Arten ist bei uns anzutreffen.

28. Juli 2011

Der Museumsblog Natur



Das Landesmuseum zeigt naturkundliche Zusammenhänge in Niederösterreich auf und will das ExpertInnen-Wissen in den Dienst aller Interessierten an Naturfragen stellen.
Hier bekommen Sie noch mehr Hintergrundinformationen zum Naturbereich des Landesmuseums, also zu den Tieren und Pflanzen Niederösterreichs, zur Arbeit der TierpflegerInnen und vieles mehr.
Bitte um Verständnis, dass Fragen der Haustierhaltung und dergleichen nicht beantworten können.

Ihre Blog-Redakteurin
Monika Schaar-Willomitzer

Wenn Sie eine Frage, interessante Themen oder dergleichen haben bzw. behandelt haben möchten, schicken Sie uns einen Kommentar entweder unter den entsprechenden Einträgen oder per E-Mail.

20. Mai 2011

Das Ziesel
Ein Steppennager im Museumsgarten


Neuester Link: http://ziesel.org/unterschreiben/
 

Ziesel im Landesmuseum,
Foto: Wenzel

Im Landesmuseum Niederösterreich sind wieder die Ziesel eingezogen! 3 Weibchen und 1 Männchen befinden sich in einem Freigehege im Museumsgarten.
Schon 2007 sind die ersten Ziesel im Museumsgarten eingezogen. Mit 2009, dem Umbau des Landesmuseums, wurden sie quasi auf "Urlaub" in die Blumengärten Hirschstetten geschickt. Die vier Ziesel stammen auch von dort.

Ursprünglich waren die Ziesel in der Gegend um das Brunnenfeld im Süden St. Pöltens heimisch. Da das Ziesel ein sehr scheues Tier ist, kann man nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob sie dort noch leben oder nicht.

Das Ziesel ist ein einheimisches Nagetier und lebt in flachen Bereichen, wie Wiesen und Viehweiden, wo Bäume und Sträucher nicht die Sicht versperren. Gerne stellt es sich auf die Hinterbeine, um die Umgebung zu beobachten. Früher gab es in Niederösterreich viele Viehweiden, diese sind aber selten geworden - wie auch das Ziesel. Manche sind auf offene Flächen von Flug- oder Golfplätzen gezogen. Das Ziesel frißt gerne Gräser und Kräuter und deren Samen und Wurzeln. Ab und zu landet auch eine Heuschrecke in seinem Magen. In der kalten Jahreszeit halten Ziesel Winterschlaf.

Einzug Ziesel im Freigehege am 30. Mai 2011
Die Tierpflegerin läßt die Ziesel in ihr neues Gehege

Es ist schon Jahrzehnte her, dass dieser sympathische Kleinsäuger in den ehemals ausgedehnten Hutweiden und Steppenrasen Ostösterreichs zu den vertrauten Erscheinungen zählte. Der Nager war lokal so häufig, dass er gezielt verfolgt wurde. Als Entlohnung für jeden abgelieferten Zieselschwanz wurden Schwoaferl-Prämien ausbezahlt.
Doch nicht die Schwoaferl-Prämien waren ausschlaggebend dafür, dass das Ziesel heute als stark gefährdete Art gilt. Seine ursprünglichen Lebensräume haben sich drastisch verändert. Hutweiden und andere Trocken- oder Halbtrockenrasen sind nach Auflassung der Weidewirtschaft oder Einstellung der Mahd in Äcker verwandelt oder aufgeforstet worden. Ein Trend, der leider noch immer anhält. Dabei wurden große Kolonien in viele kleine aufgesplittert, die sich aufgrund populationsgenetischer Gesetzmäßigkeiten kaum halten konnten. Kleinräumig boten dem Ziesel Rasenböschungen, Feld- und Wegraine, Dämme usf. wenigstens zeitweise einen geeigneten Lebensraum. Der beständige Rückgang der Zieselpopulation war jedoch nicht aufzuhalten.“ (Zitat: Naturschutzbund NÖ).
Verzweiflung oder Anpassung? Heute sind Ziesel oft mehr oder weniger geduldete Zaungäste von Golfern, Segelfliegern, Campern und Sportlern. Der Zusammenhang zwischen diesen Lebensräumen und Freizeitaktivitäten des Menschen liegt auf der Hand: es sind gehölzarme, kurzrasige Flächen, die dem ursprünglichen Lebensraum des Ziesels sehr ähnlich sind.

Verbreitung: trockenwarme Steppenlandschaften
Lebensraum: niedrigwüchsige Rasenflächen
Erkennen von Fressfeinden: Männchenmachen
Zieselbau: Wohn- und Fluchtbau, bis 1,5 m tief, Eingangsöffnung ca.5-7 cm
Nahrung: Gräser und deren Samen, Klee, Löwenzahn, Insekten, Käfer
Lebensweise: können 4-6 Jahre alt werden, Weibchen bringen bereits als Jährlinge durchschnittlich 5 Junge zur Welt (Tragzeit ca. 25 Tage, nach 2 Monaten selbstständig, eigener Bau), sie sind tagaktiv und zwischen April und September an warmen Sommertagen zu beobachten, in der kalten Jahreszeit halten sie einen Winterschlaf.

25. April 2011

Habichtskauz


FRÜHLING BEI DEN HABICHTSKÄUZEN

Weiterverfolgung des Wiederansiedlungsprojekts junger Habichtskäuze vom Mai 2011 (sh. weiter unten)

Alle besenderten Habichtskäuze haben den Winter gut überstanden. Im Gegensatz zu den ersten beiden Freilassungsjahrgängen waren die Vögel mit einzelnen Ausnahmen aus dem Jahr 2011 relativ stationär und wanderten meist nur kleinräumig.

Der Winter begann mit milden Temperaturen und wenig Schnee. Der erste Schneefall setzte am 7. Dezember ein, größere Schneemengen gab es seit Mitte Jänner und tiefe Temperaturen von bis zu -22°C wurden Mitte Februar gemessen. Bei den tiefen Temperaturen wanderten die Habichtskäuze kleinräumig meist im nahen Umfeld ihrer Streifgebiete. Dennoch blieben sie im Winter und bis in den Frühling stationär.

Vergangenen Winter verlor Männchen Chlodwig im Grenzbereich des Wildnisgebietes seinen Sender (er war nach seiner Freilassung in Göstling in das Wildnisgebiet gewandert). Mit Schneeschuhen und dem Zurücklegen von einigen hundert Höhenmetern konnte der Sender in einer Fichte nahe dem Gipfel gefunden werden.

Aufgrund der bisherigen Ergebnisse können zumindest 10 besetzte „Reviere“ dokumentiert werden, wobei zumindest  4 - 5 von einem Paar besetzt sein dürften.

Das Weibchen Alexandra war vor dem Winter nach dem Tod des Männchens Martin, mit dem sie sich gemeinsam seit Beginn der Herbstbalz in einem Streifgebiet aufhielt, in die Umgebung der Nachbarortschaft gewandert, wo sie sich einige Wochen aufhielt. Danach kehrte sie wieder zu einem „neuen“ Männchen namens Lukas zurück, mit dem sie sich geraume Zeit im selben Streifgebiet aufhält, um aber auch diesen potenziellen Partner wieder zu verlassen. Vor kurzer Zeit wanderte sie in die Nachbarortschaft zum Männchen Trux, bei dem sie sich wenige Tage aufhielt, um danach Männchen Lukas wieder aufzusuchen.

Im Streifgebiet von Weibchen Salvatore und Männchen Franz gelangen sowohl Sichtbeobachtungen als auch Balzbeobachtungen. Es zeigte sich, dass Balzbeobachtungen mit großem Aufwand verbunden sind, da die Rufe nur wenige 100 Meter weit zu hören sind und zur Balzzeit im Februar und März aufgrund der Schneehöhen viele der Reviere ohne Gefährdung der eigenen Person nur schwer zu erreichen sind.

Ein Ursache, dass die meisten Habichtskäuze aus dem Jahr 2011 stationär blieben, könnte die soziale Komponente sein, da 2011 20 Habichtskäuze freigelassen wurden (im Jahr 2009 nur 9, im Jahr 2010 nur 12). Ein weiterer Grund könnte die bessere Nahrungssituation sein. Insgesamt konnten bisher 41 Habichtskäuze in und um das Wildnisgebiet freigelassen werden. Die Sterblichkeit lag mit ca. 30 % in einem durchaus vertretbaren Bereich, wenn man davon ausgeht, dass natürliche Sterblichkeitsraten bis zu zwei Drittel und mehr erreichen können.

Die zwei Zuchtpaare in der Verantwortung des Wildnisgebietes (in Göstling und des Kooperationspartners OAW in Linz) begannen Anfang März zu brüten. Nun hoffen wir, auf eine erfolgreiche Brut in den Zuchtvolieren und auch in freier Wildbahn!

Die ersten Freilandbruten der Habichtskäuze aus dem Wildnisgebiet

Es ist so weit! Nach den ersten drei Freilassungsjahren konnten nach dem Biosphärenpark 2011 auch rund um das Wildnisgebiet die ersten Bruten von Habichtskäuzen aus dem Wildnisgebiet am 18.3.2012 und am 4. 4. 2012 bestätigt und dokumentiert werden. Bei Paar „1“ handelt es sich um ein kräftiges Männchen namens Anton aus dem Alpenzoo Innsbruck aus dem Jahr 2011 und um ein unbesendertes Weibchen aus dem Wiener Wald aus dem Jahr 2010. Der erste bestätigte Brutplatz liegt ca. 13 bzw. 20 km von den Freilassungsorten entfernt. Das zweite Paar setzt sich aus Individuen mit den klingenden Namen Stefan und Schöne Valerie zusammen, die von zwei unterschiedlichen Paaren der Eulen- und Greifvogelstation Haringsee zur Auswilderung zur Verfügung gestellt wurden. Der Brutplatz befindet sich ca. 5 km vom Freilassungsort entfernt. Beide Paare brüten in einem geschlossenen, massiven Lärchennistkasten in einem Fichtenmischbestand bzw. einem Buchenbestand. Die Telemetrie ermöglichte das Auffinden der Vögel in 20 km Entfernung zum Freilassungsort, was die Montage der Nistkästen im Streifgebiet der Vögel gewährleistete, was wiederum das Auffinden und Bestätigen der Freilandbrut möglich machte. Die Freude über die ersten bestätigten Freilandbruten der Habichtskäuze aus dem Wildnisgebiet - nach drei Jahren intensiver Arbeit für die Tiere - ist groß!

Bei Drucklegung der NEWS waren noch nicht alle Nistkästen kontrolliert, so dass weitere Überraschungen nicht ausgeschlossen werden können. Auch gibt es insbesondere im Wildnisgebiet zahlreiche natürlich Brutbäume, so dass auch Bruten, die nicht gefunden werden, nicht ausgeschlossen werden können.

Text und Bilder: Ingrid Kohl

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Mit 2. Mai 2011 werden im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts junge Habichtskäuze im Landesmuseum getauft. Weitere Vögel befinden sich an der „Vogelwand“ im Museumsnaturbereich.

Sensation im Wienerwald: 
Habichtskauz © Marc Graf
Erstmals Habichtskauz-Nachwuchs in freier Wildbahn! 
Anfang Juli 2011 entdeckte Projektleiter und Wildbiologe, Richard Zink vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI), eine wissenschaftliche Sensation: Inmitten des Biosphärenparks Wienerwald fand er in der Krone einer mächtigen Rotbuche ein kleines Habichtskauz-Kücken. Mehr unter www.habichtskauz.at

Habichtskauz © H. Hillewaert
Der Habichtskauz kommt in Österreich nur mehr sporadisch vor, daher sind Maßnahmen zum besonderen Schutz erforderlich. Aktuell sind Bemühungen im Wildnisgebiet Dürrenstein und im Biosphärenpark Wienerwald im Gange. Er wird bis zu 60cm groß, Männchen haben eine Flügelspannweite von 115cm, Weibchen eine von 125cm, bevorzugt Buchenmischwälder und ernährt sich von kleinen Säugetieren, v.a. Mäusen.
Nistplätze befinden sich in Baumhöhlen, Baumstrünken, Horsten, aber sie nehmen auch gerne Nistkästen an. Die Ablage von 2-3 (max.6) Eiern erfolgt in den Monaten März/April. Für die Ernährung ist ausschließlich das Männchen zuständig.
Quelle: Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (www.fiwi.at)

LR Dr. Stephan Pernkopf
Taufpate zu sein, bedeutet zum einen eine große Pflicht. Als Pate sollte man nicht nur schnell zur Taufe eilen um sein Patenkind dort für nur wenige Minuten in den Armen halten. Als Pate übernimmt man auch Verantwortung für den Täufling und sorgt sich um sein Wohlergehen, sein Wachsen und Heranreifen.
Als Taufpate für einen jungen Habichtskauz darf ich die Patenschaft für diesen Jungvogel und das gesamte Habichtskauz Wiederansiedelungsprojekt übernehmen.

Das Land Niederösterreich übernimmt hier seit dem Jahr 2008 seine Verantwortung im Bereich des Artenschutzes und der Biodiversität und leistet einen entscheidenden Anteil am „Come Back“ dieser großen Waldeule in Österreich.

Taufpate zu sein, bedeutet aber auch eine große Freude. Den kleinen Jungvogel in der Hand zu halten, kaum größer als ein Wollknäuel, ist ein einmaliges Erlebnis. Als Namen für den kleinen Schlaumeier habe ich „Vifzack“ gewählt, stehen doch Eulen schon seit der Antike als Symbol für Weisheit und Wissenschaft. In diesem Sinne soll sich mein Patenkind durch Scharfsinn und Raffinesse auszeichnen und in eine gute Zukunft gleiten.

Dr. Richard Zink
Es war einer dieser kühle Frühlingsmorgen meiner Kindheit (ich war gerade 12 Jahre alt) als meine Faszination für Eulen begann: Ich saß am Fenster, als ein – für meine damaligen Vorstellung – riesiger Vogel lautlos und nur ganz knapp über die Wiese unseres Gartens strich. Blitzschnell verschwand er in einem unserer alten, hohlen Kirschbäume. Ich war fasziniert – und legte mich am nächsten Morgen auf die Lauer. Tagtäglich konnte ich den Kauz (beinahe auf die Minute genau) wieder beobachten; er kam aus dem Wald und verschwand in seiner Höhle. Wie meine späteren Recherchen ergaben, handelte es sich um einen Waldkauz, der kleinen Geschwisterart des seltenen Habichtskauzes.
Später studierte ich Wildbiologie, spezialisierte mich auf Greifvögel- und Eulen und träumte davon den seltenen – bei uns bereits im 20. Jhdt. ausgestorbenen - Habichtskauz eines Tages wieder in Österreich beobachten zu können. Diese Idee reifte bis im Jahr 2006 ein internationales Experten-Gremium den Beschluss zur Wiederansiedlung der großen Waldeule entlang der Alpennordseite fasste.

Es war ein bezaubernder Augenblick als - nach langwierigen Vorbereitungen - im Spätsommer 2009 der erste Habichtskauz mit Namen „Karl-Heinz“ freigelassen wurde. Majestätisch erhob sich der große Vogel (Spannweite 125cm) und verschwand mit wenigen Flügelschlägen lautlos zwischen den alten Buchenstämmen. Mein Gefühl lässt sich nicht in Worte fassen als ich „Karl-Heinz“ kurz vor den Osterfeiertagen 2011, gemeinsam mit seinem Kauz-Partner wiederfand. Nächstes Jahr wird es dann spannend – vielleicht sind gerade die Jungen von „Karl-Heinz“ nach mehr als 100 Jahren die ersten im Freiland geborenen Habichtskäuze.

Dr. Richard Zink ist  Zoologe an der Veterinärmedizinischen Universität Wien
Weitere Informationen zum Habichtskauz-Wiederansiedelungsprojekt unter: www.habichtskauz.at

Dr. Erich Steiner, Direktor Naturkunde
Als Ornithologe galt mein Interessenschwerpunkt zwar niemals den Eulen. Allerdings wird jeder, der das Glück hatte z.B. einen Uhu in freier Wildbahn zu sehen oder gar längere Zeit beobachten zu können zugeben müssen, dass von diesen Tieren eine unglaubliche Faszination ausgeht. Ich erinnere mich noch heute an meine erste Begegnung mit einem Uhu vor mehr als vierzig Jahren beim nächtlichen Angeln im Kamptal, die einen bleibenden Eindruck hinterließ.
Heute sind etliche der heimischen Eulenarten, denken wir hier beispielsweise an Steinkauz und Schleiereule, vom Aussterben bedroht, andere, wie eben der Habichtskauz, überhaupt aus Österreich verschwunden. 

Die Wiederansiedlung dieses prächtigen Vogels sollte uns allen ein Anliegen sein und verdient unsere volle Unterstützung. Mit der Hoffnug irgendwann einmal einen Habichtkauz in Freiheit beobachten zu können, möchte ich dem Projekt, allen MitarbeiterInnen und selbstverständlich auch den beteiligten Tieren viel Glück wünschen.